[Serie] Mare of Easttown

Lange hat mich schon keine Serie mehr so komplett in den Bann gezogen und begeistert wie Mare of Easttown. Man fühlt sich recht schnell, auf positive Art, an Broadchurch erinnert. Auch hier geht es um einen Mordfall, der im Laufe der ersten Folge passiert. Die Ermittlerin Mare Sheenan (großartig gespielt von Kate Winslet) erinnert mit ihrer Verbitterung und Toughness an Alec Hardy aus Broadchurch, und auch in Mare of Easttown lernt man im Laufe der Ermittlungen die Einheimischen und ihre Sorgen und Nöte kennen. Allerdings verkommt die Serie nicht zu einem Klon von Broadchurch, sondern hat ganz eigene Nuancen und Themen. Die Serie spielt in Easttown, einem Vorort von Philadelphia, der (zumindest in der Serie) nicht dem klischeehaften Suburb-Ideal entspricht. Die Leute kommen über die Runden, es scheint eine feste Community zu geben, aber auch viele Probleme, wie Drogensucht und Teenager-Schwangerschaften.

Mir hat der ungewöhnliche Erzählstil besonders gut gefallen. Die Handlung kommt schon in der Mitte der Serie zu einem Höhepunkt – natürlich weiß man aufgrund der Spielzeit sofort, dass es nicht das Ende sein kann. Ähnlich ergeht es einem bei der letzten Folge. Was das Ende betrifft, bin ich mir noch immer unsicher, ob das, was bei mir ankam, wirklich die Intention der Produzent*innen (eine davon Kate Winslet) war, aber letztendlich bleibt es natürlich den Zuschauer*innen selbst überlassen, was man vom Ende hält.
Jedenfalls: Mare of Easttown ist eine ganz spannende, exzellent gemachte Serie, die ich am liebsten in einem Rutsch angeschaut hätte. Kann ich nur weiterempfehlen.