Dieser Reisetag ist definitiv nicht so verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte schon in der lokalen Zeitung gelesen, dass gestern der Security Check am Flughafen mal wieder komplett überrannt war, zu wenig Personal eingesetzt wurde und es so zu Wartezeiten von mehr als einer Stunde kam. Also war ich gut zwei Stunden vor Abflug am Flughafen, ging an der riesigen Schlange vorbei bis zum Ende der Schlange am anderen Ende des Flughafens und wartete auf den Security Check, etwas mehr als eine Stunde. Dann bin ich wieder zum anderen Ende des Flughafens gegangen und kam endlich an meinem Gate an, etwa 10 Minuten vor dem geplanten Boarding. Das Boarding verspätete sich aber, weil der Flieger wohl zu spät gelandet war und noch nicht bereit war für die neuen Gäste. Außerdem war der Flugkapitän noch nicht am Gate. 15 Minuten nach geplantem Abflug könnten wir dann doch endlich das Flugzeug betreten und warteten und warteten…. Letztendlich habe ich fast zwei Stunden im Flugzeug gewartet, weil manche Fluggäste anscheinend nicht so wie ich eine gute Stunde Zeit eingeplant hatten für den Security Check, sondern dachten, dass 30 Minuten reichen um vom Eingang des Flughafens bis zum Flugzeug zu gelangen. Überraschenderweise waren von den verspäteten 20 Menschen 18 Leute Männer, die dann auch noch lachend und jubelnd das Flugzeug bestiegen, als ob nichts wäre. Hat mich letztendlich einen halben Tag und 3h Verspätung gekostet, danke auch. Wir konnten übrigens nicht ohne die Leute fliegen, weil dafür deren Koffer hätten ausgeladen werden müssen und das noch länger gedauert hätte als auf die Gäste zu warten. Personalmangel auf dem Rollfeld.
In Edinburgh kam ich dann zwei Stunden später als geplant an und durfte weiter warten, denn unsere Koffer kamen nicht so wie bei den anderen Flügen etwa 20 Minuten nach Ankunftszeit, sondern es brauchte etwas mehr als 40 Minuten bis ich an meinen Koffer gelangte. Immerhin klappte alles mit dem Bus und ich war erleichtert, dass der Fahrer (vermute ein ukrainischer Flüchtling) klares Englisch sprach. Das Ticket hab ich mit meinem Handy bezahlt, sehr angenehm.
Im Bus wurde ich dann ganz glückselig als ich das Grün, die Baby Schafe und Hochlandrinder und den Arthur’s Seat (Hügel in Edinburgh) sah. Ich habe „The Invisible Band“ (das Album, das Travis morgen in voller Länge spielen) gehört und aus dem Fenster geguckt, wie vor 21 Jahren mit dem gleichen Album in einem Urlaub in Cornwall. Nostalgie!
Gegen 18 Uhr war ich endlich im Hotel. Kurz das Handy aufgeladen und Futter besorgen. Mit Glück ein Plätzchen draußen bekommen und mir ein vegetarisches Frühstück per App an den Tisch bestellt. Es kam nach 6min (der Laden war brechend voll!) und war für 10€ auch noch super günstig. Meine Sitznachbarn fragten noch nett, ob sie ihre Zigaretten ausmachen sollen, während ich esse. War jedenfalls sehr spannend die Stadt zu beobachten, weil anscheinend heute irgendein wichtiger Sportevent ist.
Jetzt bin ich aber froh mit Snacks im Hotel zu sein und morgen früh die Stadt erst mal ohne Partycrowd zu erleben. Es hat schon seinen Grund, dass ich bei Reisen das WE ungern in Großstädten verbringe. Und übrigens liebe das Motel One wirklich sehr, man hat ein kleines Stück ordentliches, sauberes Deutschland (not all Deutschland) und ein üppiges Frühstücksbuffet, auf das ich mich schon freue.