Anna Mayr ist 1993 geboren und als Kind von zwei Langzeitarbeitslosen aufgewachsen. Sie weiß wie es ist arm zu sein und zu der untersten Schicht, denen gerne Faulheit und fehlende Bildungs zugeschrieben wird, zu gehören. Ihr Buch Die Elenden ist keine feel good Story von ihrem Aufstieg, sondern eine knallharte Abrechnung mit dem System Arbeitslosigkeit. Mayr liefert viele historische und politische Infos und erklärt, warum wir, die Gesellschaft, Arbeitslose brauchen: um uns gut zu fühlen.
Und es klappt. Man schaue sich an, was gerade in der Weihnachtszeit passiert: Spendenaktionen, Geschenke für Fremde, wer hat die traurigste Geschichte, sodass ich als gütige Spenderin mich am besten fühlen kann, da ich dem Elendsten etwas abgegeben habe? Im Radio läuft beim Aussuchen der besten traurigsten Geschichten Do they know it’s Christmas. Das perfekte Weihnachtslied für dieses Pathos um die Elenden. Mayr erklärt anhand dieses Lieds, was alles falsch läuft. Dabei ist es gleich, ob es um die Kinder aus „Afrika“ geht, die ohne ihre Retter „kein Weihnachten kennen“, oder um die Arbeitslosen, die Armen, in Deutschland, deren Weihnachten von den Gütigen gerettet werden muss.
Nein, Spenden sind an sich nicht schlecht, aber man sollte doch mal in sich gehen und sich fragen, warum und wofür man spendet. Für langfristige Besserung der Spendenempfänger:innen? Egal, ob sie faul, fleißig, gesund, krank, nett oder undankbar sind? Oder doch eher für ein schönes Weihnachtsgefühl und die Dankbarkeit? Bitte weiterbilden und dieses Buch lesen.