„Konbini ningen“ der mit diversen Literaturpreisen ausgezeichneten Autorin Sayaka Murata ist 2016 erschienen, 2018 erstmals in englische Übersetzung.
Keiko Furukura war schon immer eine Außenseiterin, sie versteht die Menschen und ihre Gepflogenheiten nicht. Während ihrer Studienzeit fängt sie als Aushilfe in einem Supermarkt, einem Konbini an. Die strikten Regeln und Verhaltensvorgaben sagen ihr zu, vom Menschen wird sie zur Konibi-Aushilfe und geht in diesem Selbstbildnis auf. Bis einiges Tages der ruppige Shihara in dem Konbini als Aushilfe anfängt.
Derzeit greife ich am liebsten zu kurzen Romanen, da kam mir die Ladenhüterin mit 145 Seiten gerade recht. Das Buch liest sich angenehm, auch wenn ich deutsche Übersetzungen aus dem Japanischen oft komisch finde, aber im Original lesen kann ich es leider nicht. Keiko Furukura ist eine spannende Figur, die man sicherlich irgendwo auf dem autistischen Spektrum verorten kann. Mimik, Gestik, Small Talk, alles ist für sie harte Arbeit, für die das Leben keine Anleitung liefert. Da ist es verständlich, dass Keiko im Konbini sich wohl und sicher fühlt, nicht nur wegen der strikten Vorgaben, sondern auch weil sie lernt Verhaltensweisen von Kolleginnen zu kopieren. Bis eben jener Shihara auftaucht und ihr Konzept etwas aus den Fugen gerät. Die Ladenhüterin hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Übersetzung für mich gewöhnungsbedürftig ist. Und keine Sorge, es ist keine Liebesgeschichte.