[Serie] Domina

Ich mochte ja die HBO Serie Rome, aber hatte nicht wirklich Lust auf eine weitere Serie mit dem Thema bzw. der gleichen Geschichte. Letzteres traf dann nicht zu, denn die Sky-Serie Domina spielt nach Caesars Tod und behandelt die aufstrebende Herrschaft seines Adoptiv-Sohnes, des Octavian/Augustus, erzählt aus der Perspektive der Domina, seiner Frau Livia Drusilla. Während Rome die Rolle von Frauen im antiken Rom nur anschnitt, fokussiert sich Domina mit der weiblichen Hauptfigur auf das Thema, versucht dabei realitätsgetreu und authentisch zu bleiben, so weit es mit unserem beschränkten Geschichtswissen möglich ist. Beispielsweise ist die Rolle der Antigone, einer ehemaligen Sklavin und der besten Freundin Livias, frei erfunden, aber das tut der Serie keinen Abbruch und es ist natürlich realistisch, dass mächtige Frauen wie Livia ihr eigenes Netzwerk an engen Freundinnen und Geschäftspartnerinnen hatten (und natürlich auch eine Menge an Feindinnen). Besonders gut gefallen hat mir, dass Livia eben nicht nur Domina, also eine Hausherrin ist, die alles für ihre Familie macht, sondern ihrer ganz eigenen Überzeugung und Agenda folgt.

Man sollte die Serie nicht nach der ersten Folge abbrechen, diese leidet etwas daran, sehr viel auf einmal erzählen zu müssen. Die zweite Folge ist schon ruhiger und schafft es, die richtige Stimmung zu schaffen. Richtig los geht es erst mit dem Zeitsprung, diesen vollführt die Serie mit einem kompletten Wechsel des Hauptcasts, was erstaunlich gut geklappt hat.

Stelleweise kommt man sich wie in einer Soap-Opera vor, weil jede mit jedem verwandt ist und Patchwork-Familien offensichtlich keine Erfindung des 21.Jahrhundert sind, aber man muss keine umfassenden Kenntnisse der Geschichte Roms haben, um in die Serie abzutauchen. Alles in allem ist Domina eine empfehlenswerte Serie mit einem starken, größtenteils unbekannten, Cast.