In einer dystopischen Zukunft werden Kinder vorwiegend von Zuhause aus unterrichtet und wachsen eher sozial isoliert auf. Die Eltern, die es sich leisten können, kaufen als Gefährten für ihre Kinder sogenannte AFs, artificial friends, kindsgroße Androiden. Die AF Klara wird irgendwann von der 14jährigen Josie ausgewählt und zieht zur ihr Nachhause. Sie soll nicht nur Gefährtin sein, sondern auch auf die kränkliche Josie aufpassen.
Die Geschichte entfaltet sich sehr langsam, das erste längere Kapitel spielt nur in dem Verkaufsladen, wo Klara die anderen AFs und ihre Umwelt beobachtet und wahrnimmt. Besonders hier ist, dass alles aus Klaras Perspektive erzählt wird, wie sie die Welt „in Kästchen“ sieht und welche besondere Beziehung sie zur Sonne hat, die ihr „Nahrung“ gibt. Natürlich wird auch durch Klaras Perspektive beleuchtet, was es heißen könnte Mensch zu sein. Das Buch ist eher philosophischer Natur als eine harte Sci-Fi Erzählung, wer letzteres erwartet, wird sich eher langweiligen. Wer wie ich Geschichten von und mit Androiden mag, ist bei Klara and The Sun von Kazuo Ishiguro genau richtig.