August 2025

Edinburgh vibes in the area! Nachdem ich letztes Jahr verkündet hatte, erstmal nicht zum Fringe Festival zu fahren, weil die Hotels sauteuer sind zu der Zeit, landete ich dann doch in Edinburgh, weil ich dafür ein Oasis-Ticket im Ticketmaster-Roulette bekommen hatte. Den Freund eingepackt und ab in die schönste Stadt der Welt. Wir haben wieder Chloe Petts gesehen, diesmal ein Programm über Lad Culture, Fußball, Queer-sein, nochmal um einiges besser als letztes Jahr. Dann waren wir noch im Monkey Barrel Club für einen Mix aus drei Comedians. Die waren alle ganz ok, aber mich nervt es, dass man immer Angst haben muss angesprochen zu werden, ich wähle schon extra nicht die Shows wo „audience participation steht“. Gut gegessen wurde natürlich auch, Wagamama, (Veggie) Fish & Chips, Scones und ein erstaunlich guter Matcha. Und jemand hat auch wieder viel Geld im Oasis-Popup-Store gelassen und kann jetzt zwei Wochen lang jeden Tag ein frisches Oasis-Shirt anziehen. (Flashback zu Januar 2024, wo ich verzweifelt auf der Suche nach einem Oasis-Shirt war).
Insgesamt also: Oasis-Vibes in the area! Ich muss sagen es war schon besser als im Juli in London, weil Edinburgh viel kompakter ist und so alles mit Oasis zugepflastert war und überall Leute mit Shirts und anderen bekleidungstechnischen Anspielungen auf die Band herumliefen, wie schön! So habe ich mir als 13-jährige UK vorgestellt. Murrayfield selbst hat mir nicht so gut gefallen wie Wembley, es war deutlich dreckiger und die Getränkeausgabe ätzend. Noch dazu gab es keine Chips. Gut, man kann nicht alles haben. Aber das Konzert war genauso „großartig“ (es gibt keine passenden Adjektive) wie in London. Ich dachte die Menge singt diesmal weniger mit. Nein. Liam hat man erst zum 5. Lied gehört und die Leute waren bis zum Ende hin voll dabei. The irony, wie Liam wirklich hart für diese Tour trainiert hat und stimmlich in Höchstform ist und dann hört man ihn als Konzertgängerin eh nicht, aber man sieht sein Fuchteln in Richtung der Sound-Person, weil er sich selbst wohl auch kaum hört. Es gab das ganze Programm, Liam segnet sich mit Wasser, tänzelt vor sich hin, vergisst seine ernste Bühnenpersona, grabscht Noels Hintern und als Special hat er noch den Edinburgh Council beschimpft, der im Vorfeld schlecht über die Fans geredet hat. Außerdem hat sich Liam noch entschuldigt, dafür, dass sie ein pain in the ass in der Vergangenheit waren. Na dann. Und ich hab zum ersten Mal erlebt, wie Noel während eines Lieds Publikums-Interaktion macht. Es ist wild, dass die beiden plötzlich gefühlt 20 Jahre jünger sind und aus ihrem jeweiligen Trott ausbrechen. Und ich find es schön zur Abwechslung mal bei deren Karriere-High dabei zu sein, wo ich schon sehr viele Karriere-Lows erlebt habe, mit Eiszeit-Stimmung auf der Bühne oder Liams öffentlichen mental breakdown. Und jetzt ist einfach alles so perfekt und schön. Auf dem Rückweg unterhielten sich zwei Pärchen miteinander, die zufällig ins Gespräch gekommen waren, weil beide Paare eine +1 dabei hatten, die vorher kein Fan war. Beide +1 sagten, sie konnten nicht so ganz begreifen, was eben passiert und dass das Konzert außerhalb jeglicher Sphären war, sie hätten sowas noch nie erlebt. Ja same.
Jetzt hätte ich aber wirklich gerne ein komplettes offizielles Live-Album, damit ich die Band mal vollständig anhören kann. Und dann natürlich noch eine Tour.
Ja abseits davon war im August sonst sehr wenig los, dank der Urlaubszeit.

Spiele: Das Spiel des Jahres Bomb Busters ausprobiert und für toll befunden, aber es ist ja auch ein Deduktionsspiel. Ansonsten habe ich auf der PS5 Final Fantasy 16 DLC Leviathan gespielt und abgebrochen, weil der Endkampf bescheuert war. Jetzt geht es weiter mit Death Stranding, von dem Macher von Metal Gear Solid und die ständigen Anrufe gibt es auch in Death Stranding. Sehr abgefahrenes Spiel. Auf der Switch geht es weiter mit Suikoden II, diesmal spiele ich mit Hilfe, weil ich alle Charaktere (108, davon 72 spielbar) haben will.

Bücher: Only A Monster von Vanessa Len war zwar schon halbwegs unterhaltsam, aber sehr trashy und vorhersehbar. Want von Gillian Anderson fand ich eher enttäuschend, weil die Geschichten sich doch sehr wiederholten. Sehr spannend fand ich Kopfarbeit von Peter Vajkoczy, ein Gehirnchirurg berichtet von einigen seiner Fälle. Blöd nur, dass ich jetzt jeden Kopfschmerz für einen Tumor oder ein Aneurysma halte. Sehr gefallen hat mir auch The Martian Contingency von Mary Robinette Kowal. Total weird und abgefahren fand ich die Kurzgeschichtensammlung Ten Thousand Light-Years From Home von James Tiptree Jr. Ich bin froh es gelesen zu haben, weil Sci-Fi-Kanon, aber ein Fan von ihr werde ich nicht. Aber ich mag grundsätzlich eher wenige ältere Sci-Fi.

Serien: Endlich geht Foundation weiter und ich liebe Lee Paces neueste „Ausgabe“ von Empire Day. Obwohl die Serie nun wirklich nicht perfekt ist, macht sie mir viel Spaß. Ebenso haben wir Murderbot angefangen, ich war sehr skeptisch, weil ich Alexander Skarsgard als Murderbot nicht gut besetzt finde (zu maskulin). Aber letztendlich hat mich die Serie doch abgeholt und ich fand es schön, dass es in einem kurzen, eher leichten Format, gehalten war. Dann noch auf Netflix Too Much geguckt. Es erinnerte mich sofort an Girls, was sicher daran lag, dass Lena Dunham die Serie produziert. Irgendwie hab ich die Serie schon gerne geguckt, aber andererseits fand ich alles sehr nervig. Außerdem haben wir auf Netflix Untamed geguckt, hab die Hälfte wieder vergessen, aber es war unterhaltsam und ganz gut gemacht. Ach und da war noch die zweite Staffel Wednesday…. laaaaangweilig. Bis kurz vor Redaktionsschluss dachte ich, dass die Staffel schon zu Ende wäre, aber da kommen ja noch ein paar Folgen. Ähm ja, so einen Eindruck hat sie hinterlassen.

Filme: Wir haben die Doku über das gesunkene Uboot Titan gesehen. Fand ich rein von der Machart her etwas wirr, aber an sich schon interessant, wie reiche Leute an ihrer Hybris sterben. Probleme mit dem Wasser hatte auch Robert Redford in dem Film All is Lost, fand ich besser als anfangs gedacht. Ich habe auch zum ersten Mal Stardust komplett gesehen, war ganz nett mit tollen Schauspieler*innen, aber ich glaube das Buch hätte ich genauso wenig gemocht wie Gaimans andere Bücher (die ich jetzt aus anderen Gründen sowieso nicht lesen würde). Überraschend gut fand ich KPop Demon Hunters. Und ich kannte sogar das Lied Golden, weil es mal Thema war in einem Autotune-Video war. (Mein neuer pet peeve ist zu gucken, welche music acts wirklich live singen und wer auf der Bühne autotune benutzt). Jedenfalls fand ich den Film überraschend gut, mich hatte die Art der Animation anfangs abgeschreckt, aber es war dann halb so schlimm und ich hab ein bisschen in Nostalgie geschwelgt, weil ich früher recht viel koreanische Snacks gegessen hab, die dort auch vorkamen. Um den Bogen zum Thema des Monats zu schlagen, mein Film-Highlight war auf 3Sat, wo ich Liam Gallaghers Knebworth 2022 Konzert entdeckt hatte. Leider in einer geschnittenen Fassung. Ich ärgere mich noch immer schwarz, dass ich damals late to the party war und erst nach dem Konzert davon erfahren hatte. Ich wäre so gerne dabei gewesen. Aber immerhin gab’s diesen kleinen Mitschnitt, it’s something.

Juli 2025

Hat gedauert diesen Post anzufangen, weil ich den Juli noch mental verarbeiten muss. Zunächst einmal war da Pankas OP und die zweiwöchige Nachsorge, die sehr stressig war. Letztendlich ist aber alles gut ausgegangen: die Wunde ist gut verheilt und die Gewebeprobe ergab, dass alles an Krebs entfernt wurde (sonst hätte sie nochmal unters Messer gemusst). Dann waren im Juli noch mehrere schöne Freundinnen-Treffen, der Urlaub in Breskens am Meer, wo für zwei Tage noch Freunde dazu gekommen sind und alle das wunderbare Wetter genossen haben. Franco war so oft im Meer schwimmen, so niedlich. Panka war not amused als eine Welle über sie brach und beobachtete dann das Geschehen lieber vom Strand aus.
Außerdem haben wir die Drummer von Yamato in der Kölner Philharmonie gesehen, ich hab etwas ganz anderes erwartet und war dann positiv überrascht, mit so viel Humor und Zuschauerbeteiligung (nur Klatschen, also nix schlimmes) hätte ich nicht gerechnet. Außerdem war ich auch noch in London und habe viel Matcha getrunken, darunter zwei sehr leckere von japanischen Cafés. Bei einem gab es ein unglaublich leckeres Mochi dazu, darin war eine Vanillecreme, Schlagsahne und echte Mangostücke. Kulinarisches Highlight waren natürlich die Pierogi von meinem polnischen Lieblingsrestaurant.

Achtung, es folgt ein wall of text von meinem very special most beloved special interest. Weswegen ich eigentlich in London war, war das Oasis Reunion Konzert in Wembley, auf das ich fast ein Jahr sehnsüchtig hingefiebert hatte. Gleichzeitig fühlte es sich an, als ob alles so schnell ging. Noel habe ich all die Jahre nach der Trennung immer wieder live gesehen, wobei ich die Qualität seiner neuen Lieder gleichzeitig mit seiner Laune absteigend fand. Liam habe ich 2022 wieder entdeckt, mein Hype ist wieder aufgelebt. Seine Definitely Maybe Tour und das dazugehörige Konzert war ein absolutes Highlight. Es war so schön, dass er weiterhin diverse Oasis-Songs performte, auch wenn bei manchen Liedern Noels Stimme fehlte (ich mag es nicht, wenn das durch Background-Sängerinnen ersetzt wird, ich will das Original hören). Angesichts der Reunion war ich zwar erfreut, aber auch skeptisch, was Noels Part anging, weil er die Reunion immer vehement abgelehnt hatte und der kurz vor Corona eskalierte Streit mit Liam nicht versöhnbar wirkte, was ihm niemand übel nahm. Also kam die Reunion verdammt überraschend. Und letztendlich hätte niemand damit gerechnet, dass Noels eiserner Panzer Risse bekommt und wir ihn zum ersten Mal seit langem auf der Bühne lachen und Spaß haben sehen. Und wenn man die Konzerte der Reunion mit Liams Solokonzerten vergleicht, sieht man, dass auch Liam deutlich entspannter und ausgelassener ist als auf seinen Solokonzerten. Den ersten Auftritt der Band in Cardiff habe ich per Stream gesehen und schon ab Minute 1 war es gigantisch als Noel und Liam Arm in Arm auf die Bühne gingen und schließlich ein grandioses Set ablieferten. Ich glaube niemand hat erwartet, dass sie so außerordentlich gut sein würde. Aber letztendlich lebt die Band sowieso von ihren Fans, deswegen war ich sehr gehypt auf mein Konzert in Wembley. Es war einfach nur abgefahren, fast jedes Lied wurde durchgehend mitgesungen, während Liam auf der Bühne seinem Sound-Guy per Fingersignalen anwies, ihn lauter zu schalten, weil er sich selbst wohl kaum hörte. Ich hab alle Bandmitglieder in den letzten Jahren live gesehen, Gem mit Noel, Bonehead mit Liam und Andy mit seiner Band Ride in einer kleinen Location in Köln und so alle zusammen wirkte es wie ein fertiges Puzzle. Nicht wie etwas besonderes außergewöhnliches, sondern so als ob die Band schon immer so hätte sein sollen. Ich hatte aufgrund des massiven Hypes ein bisschen Angst vor einer Coldplay-fizierung, wo Leute eher wegen des Hypes und der Show hingehen, aber keine richtigen Fans sind. Davon gab es sicher auch einige bei Oasis, aber die die-hard fans, ob alt oder neu, waren absolut in der Mehrzahl. Einfach eine gigantische Stimmung aus Positivität und Lebensfreude. Ich bin noch immer so happy da gewesen zu sein und kann es kaum in Worte fassen. Ein Andenken an Wembley habe ich auch mitgebracht: Mein erstes und einziges Tattoo. Ich hab schon immer gewusst, dass wenn ich mir mal ein Tattoo machen lasse, es entweder was mit Sternen oder Oasis sein würde, und dann habe ich einige Wochen vor dem Konzert ein Motiv gesehen, wo es sofort für mich passte. Der Schriftzug Definitely Maybe wie er auf dem Albumcover prangt, welches ich jahrelang als Poster in meinem Zimmer hatte. (Und nun als Puzzle besitze, das ich gedenke nach Fertigstellung aufzuhängen). Und ganz vorbei ist es nicht, weil ich Oasis im August ein zweites Mal sehe. Bis dahin sammle ich weitere zig Fotos und Live-Mitschnitte. What a time to be alive.

Spiele:
Das war ein sehr spielerischer Monat. Ich habe Suikoden auf der Switch 2 beendet. Mich hat ein bisschen geärgert, dass ich das „perfekte“ Ende verpasst hatte, aber letztendlich nicht so schlimm. Das Spiel hat schon seine Probleme, man merkt das Alter, aber es hat trotzdem Spaß gemacht so viele Charaktere wie möglich zu rekrutieren. Außerdem habe ich endlich den Yuffie DLC für FF7 Remake durchgespielt. Obwohl ich Yuffie nicht so mag, fand ich die Episode sehr nett gemacht und das Kampfsystem macht einfach Spaß.
An Brettspielen kam endlich wieder mehr auf den Tisch, ein paar Clevers, Just One, Krakelorakel, Flügelschlag, Mischwald, Dorfromatik und als neues Spiel Yukon Airways, das zwar okay war, aber ich nicht unbedingt nochmal spielen möchte.

Bücher:
Dieser Lesemonat war durchschnittlich. Mein Highlight war wohl The Change von Kirsten Miller, was eine sehr interessante feministische Erzählung mit ein bisschen urban fantasy Hexen war, mit mittelalten Frauen, die sonst irgendwie selten vorkommen in meinen Büchern. Hitchiker’s Guide von Douglas Adams war wie zu erwarten nichts für mich. Die Biographie Gebt mir etwas Zeit von Hape Kerkeling war berührend, allerdings fand ich die Stellen mit der fiktive Erzählung in der Renaissance (oder so) langweilig. Außerdem habe ich We Were Liars von E. Lockhart gelesen, es war eher underwhelming mit langweiligen Charakteren und wenig Liars.

Filme: Anscheinend habe ich nur einen Film gesehen: Moonfall. Mein Gehirn hat schon alle Erinnerungen daran ausgelöscht, das ist wohl besser so. Ich weiß nur, dass ich ihn sehr schlecht fand und auch nicht trashy unterhaltsam.

Serien: Kaulitz & Kaulitz beendet, mir hat auch diese Staffel gefallen. Dann No Good Deed geguckt mit Lisa Kudrow und Ray Romano, die man beide aus 90er/00er Sitcoms kennt. Die Serie war nicht überragend, aber mir haben die Charaktere ganz gut gefallen. Squid Game habe ich durchgesuchtet. Die dritte Staffel fand ich ganz gut, das Serienende war ok und der kleine Epilog hat mich wirklich sehr überrascht wegen des unerwarteten Gastauftritts. Außerdem gesehen die Miniserie The Eternaut, hat mir sehr gut gefallen, ich mochte das langsame Pacing und das Worldbuilding. Die Miniserie La Palma war auch ganz ok, spannendes Szenario, aber das Ende fand ich etwas doof.

Juni 2025

Vielleicht schreibe ich es jeden Monat, aber uff, was war der Juni für ein extrem anstrengender, aber auch sehr schöner und sowieso gefühlt ewiger Monat, dann noch mit einer kurzen furchtbaren Hitzewelle, uffuff. Auf der Arbeit war unglaublich viel los, aber wir steuern langsam auf ruhigere und schönere Gewässer zu. Dann hatte ich noch eine nervige Rechtssache zu klären, die auch noch nicht ganz durch ist. Unschön waren einige Hundessorgen und Tierarztbesuche, bei Franco eher etwas langfristiges, das überwacht werden muss, und bei Panka standen ausführliche Untersuchungen an, die die arme Maus fertig gemacht haben, aber zum Glück vorwiegend positive Ergebnisse brachten. Nur sind wir mit der Sache noch nicht ganz durch.
An schönen Sachen gab es noch ein sehr nettes veganes Pfingstgrillen sowie einen Ausflug in den Zoo Duisburg inkl. sehr leckerem veganen Schnitzel im Webster. Ebenso hatte ich meinen Kurzurlaub in London bei meiner Freundin. Da hat es uns einmal nach Greenwich geführt, wo wir das Martime Museum besucht haben, dann über den Greenwich Market schlenderten und an der Themse eingekehrt sind. Den anderen Tag haben wir – mal wieder – im schönen Richmond verbracht. Erst Tee und Scones oben auf dem Hügel in der Penbroke Lodge, dann das Ham House besucht, einem Herrenhaus aus dem 17 Jahrhundert, was sehr nett war und einen hübschen Garten zum verweilen hatte. Anschließend haben wir bei Ottolenghi gegessen, alles war unglaublich lecker. Mein kleines London-Highlight war allerdings Matcha Gebäck, dass ich auf einem Food Market gekauft hatte.

In London war dann auch die erste Station meiner Juni-Konzerttour mit dem Thema „Showmen aus Nordengland“. Erster Act waren Pulp mit ihrem Showmen Jarvis Cocker. Ich hatte mir das Ticket nur gekauft, weil ich eh in London war, bin also nicht extra dafür hingekommen. Von Pulp kannte ich vorher nur eine handvoll Lieder und ihren weird anmutenden Sänger, der gerne seine Arme verdreht. Tjanun, es wurde dann mein Konzert-Highlight des Monats und gehört sicher zu den besten Konzerten, die ich je besucht habe. Drei Stunden lang spielte die Band, mit Intermission. Keine Vorband, yay. Es war musikalisch großartig, das Publikum super gut drauf und Jarvis Cocker ein wundervoller Gastgeber, der ein bisschen erzählte, „now I even love Sheffield“, seine Nordenglische Heimat, stolz die Trophäe für das an dem Tag auf Platz 1 stehende neue Album zeigte und einfach auf eine weirde Art sehr sympathisch und authentisch wirkte. Die Band hat ihre Anfänge in den 80ern, umso cooler fand ich es, dass in meiner Reihe zwei vielleicht 20jährige Mädels waren, die alle Lieder mitsangen und Jarvis‘ eher uncool anmutenden „T-Rex-Ärmchen-Roboter-Tanz“ nachmachten.
Das nächste Konzert war Morrissey, der auch keine Vorband hatte, wir dafür gut 40min Filmschnipsel anschauen konnten. Nunja. Zusätzlich war ich genervt von dem schrecklichen Publikum (männlich). Teilweise aggressiv und dann stellten sich permanent irgendwelche Dudes direkt vor uns hin. Aber ich war in einem Rudel an kleinen Frauen, die wir alle Dudes vertrieben und darauf achteten, dass jede ein bisschen was sehen könnte. Morrissey selbst ist ein furchtbarer Edgelord, Exzentriker und gleichzeitig auch Einsiedler. Nach dem Konzert mag ich ihn genauso wenig wie vorher, aber seine Stimme ist einfach der Hammer. Nun ja, einmal hab ich ihn mir angesehen, eine Wiederholung gibt es vermutlich eher nicht. Letzter Showman in der Reihe war Robbie Williams in Gelsenkirchen. Und er bot eine Show, die schon eher an Las Vegas als an ein „normales“ Konzert erinnerte. Nicht ganz so mein Geschmack, aber ich verstehe, dass er so wohl eher Publikum gewinnt. Insgesamt war es besser als erwartet, Robbie ist schon ein unterhaltsamer und sympathischer Schnuffel und ich würde vermutlich auch nochmal gehen. Ach ja und seine Vorband The Lottery Winners (erneut eine Band aus Greater Manchester) fand ich auch ganz ok. Aber an Pulp kam das Konzert nicht ran.

Spiele:
Hurra hurra, die Switch 2 ist da! Erst war ich ein bisschen skeptisch, ob der Kauf wirklich sinnvoll war, aber als sie dann da war, hab ich es keine Sekunde bereut. Angefangen habe ich dann endlich mit Suikoden 1, aber auch noch ganz viele andere Spiele auf ihr mal angetestet und bin sehr happy über den Kauf, allein der Bildschirm ist schon so viel besser! Auf der PS5 habe ich Anno 1800 als Leihgabe der Stadtbücherei angetestet, mir hat es gut gefallen und ich werde es sicher irgendwann mal haben wollen. Ansonsten bin ich recht weit gekommen mit Final Fantasy 7 Rebirth. Die letzten Kapitel haben mir sehr gefallen, aber ich wünschte es gäbe nicht so viele Sidequests. An Brettspielen habe ich leider nichts gespielt außer einer Partie Backgammon.

Bücher:
Die letzten Männer des Westens von Tobias Ginsberg und Amerikas Gotterskrieger von Annika Brockschmidt waren sich thematisch ähnlich, in beiden ging es um die rechtsradikale Szene. Ginsberg infiltrierte dafür diverse Männergruppierungen. Brockschmidt macht eine intensive, tief recherchierte Analyse der christlichen Nationalisten der USA. War thematisch etwas viel beides gleichzeitig zu lesen, aber hat sich gelohnt. Meine Überraschung des Monats war sicherlich Legends & Latte von Travis Baldree. Es ist eine cozy Fantasystory über eine ehemalige Ork-Kriegerin, die ein Café aufbauen will. Solche Art von Fantasy ist überhaupt nicht mein Ding, aber irgendwie hat das Lesen trotzdem Spaß gemacht. Vielleicht weil ich gerne in Cafés sitze. Nicht so stark wie andere ihrer Werke fand ich Dream Count von Chimamanda Ngozi Adichie.

Filme: Nochmal Wicked angesehen, hat mir erneut ganz gut gefallen und war sehr kurzweilig. Mein Highlight war der Film Lee mit Kate Winslet, wo sie eine Fotografin des Zweiten Weltkriegs spielt. Dass ich vorher nie von Elizabeth „Lee“ Miller gehört hatte, finde ich sehr schade, so haben ihre Fotos doch beachtlich zu der Dokumentation des Holocausts beigetragen.

Serien: The Secrets We Keep, eine dänische Miniserie zum Thema Missbrauch von Au Pairs, fand ich ganz gut gemacht. The Residence aus dem Hause Shonda Rimes war ein witziges Murdermystery im weißen Haus (einer fiktiven Post-Trump Version). Ginny & Georgia ging endlich weiter mit Staffel 3, hat mir genauso gut gefallen wie die ersten Staffeln. Und dann ging es weiter mit Kaulitz & Kaulitz. Letztendlich erstaunlich wenige Serien, wenn man meinen sonstigen Konsum so bedenkt.