[Film] The Final Girls

The Final Girls von 2015 wird dem Genre „comedy meta-slasher film“ zugeordnet und das beschreibt ganz gut, worum es in dem 90minütigen Film geht. Eine Gruppe von jungen Menschen landet plötzlich IN ihrem liebsten Slasher-Horrorfilm und sucht aus der ganzen Nummer einen weniger tödlichen Ausweg. Crux an der Sache für Max: ihre inzwischen verstorbene Mutter spielt in dem Film mit und steht plötzlich lebendig vor ihr.

The Final Girls war lustig, ich mochte den Cast und die Meta-Elemente waren großartig. Dass der Horrorfilm im Horrorfilm auch noch auf einem Summercamp in den 80ern spielt, machtees umso besser. Schönes Popcornkino, dass das für mich eher langweilige Genre slasher film kreativ aufwertet.

[Film] The Hand of God

2021 ist der italienische Film È stata la mano di Dio / The Hand of God von Paolo Sorrentino erschienen und als bester ausländischer Film bei den Oscars 2022 nominiert. In dem Drama verarbeitet Sorrentino seine eigene Jugend.

Der Film spielt im Neapel der 80er Jahre und handelt vom 17-jährigen Fabietto. Er wächst in einer großen, exzentrischen Familie auf und träumt, wie viele andere in seiner Stadt, davon, dass Maradonna für Neapel verpflichtet wird. Ein Schicksalsschlag wirft schließlich Fabiettos Leben aus dem Ruder.

Der Film hat zwei Teile, den vor dem Schicksalsschlag und den danach. Während der erste Teil eine skurille Komödie über eine eine italienische Großfamilie ist, handelt der zweite Teil von Fabiettos Suche nach sich selbst, einer typischen coming of age Geschichte. Prägend an dem Film ist auch sein teilweise außergewöhnliches Artwork und natürlich die Kulisse Neapels.

Alles in allem hat mir der Film gefallen, besonders der erste Teil, auch wenn mich völlig irritierte, welche Geschichte hier nun erzählt werden soll. Der Wendepunkt des Films kam gefühlt erst sehr spät, hier hätte ich mir ein besseres Timing gewünscht. Insgesamt ist man bei The Hand of God aber gut bedient, wenn man nach einem Drama mit vielen Aspekten sucht.

[Film] Minari

Minari wird im englischen als Wasser-Sellerie oder Wasser-Petersilie bezeichnet, es ist eine in Ostasien gebräuchliche Speisepflanze, die an Ufern wächst. Der gleichnamige US-Film aus dem Jahr 2021 führt ins ländliche Arkansas, wo die koreanische Migrantenfamilie Yi von Kalifornien hinzieht. Jacob (Steven Yeun) hat ein Stück Land mit einem mobile home erworben und möchte dort koreanisches Gemüse für den kommerziellen Handel anbauen. Seine Frau Monica (Han Ye-ri) ist alles andere als glücklich über ihr neues Zuhause und vor allem besorgt um ihren herzkranken Sohn David. Bis die Farm Geld abwirft, arbeiten Monica und Jacob in einer Küken-Sortieranlage. Um eine Betreuung für ihre beiden Kinder zu haben, lassen sie Monicas Mutter Song-ja aus Korea einfliegen.

Es war ja schon im großartigen US-/Koreanischen-Film Okja so, dass teilweise koreanisch gesprochen wurde. Zwischendurch wird in Minari auch mal Englisch gesprochen (oder wie in Migrantenfamilie typisch: ein Mix aus Herkunfts- und Landessprache), aber Koreanisch ist bei weitem die Hauptsprache, was sehr ungewöhnlich und mutig ist für eine amerikanische Produktion. (Leider wurde das in der deutschen Synchro nicht umgesetzt, da spricht nur die Großmutter Song-ja koreanisch, der Rest der Familie Deutsch.)

Minari ist ein großartiger Film, der sich mit dem Thema (koreanische) Migration und Kultur auseinander setzt, wo die Reibungen insbesondere zwischen den Kindern und ihrer Großmutter deutlich hervorstechen, aber auch unter den Eltern, die unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Leben in den USA haben. Zuschauerinnen, die sich weniger mit koreanischer Kultur auskennen oder nicht aus einer Migrantenfamilie stammen, verstehen dennoch die Konflikte der Familienmitglieder und sollten diesen gelungenen Film unbedingt anschauen.

Für etwas mehr Hintergrund-Infos kann ich diese beiden Artikel (TeenVogue und Buzzfeed) empfehlen.