[Film] Little Monsters

Dave rennt seit Jahren dem Wunsch hinterher, mit seiner One-Man-Metalband Karriere zu machen, verliert deswegen seine Freundin und muss bei seiner Schwester und derem kleinen Sohn unterkommen. Als er dessen Lehrerin kennenlernt ist er Feuer und Flamme und bietet sich promt als Begleitperson für einen Ausflug an. Und promt stolpert die fröhliche Truppe in den Ausbruch einer Zombieplage.

Klares Highlight des Films ist die Lehrerin Miss Caroline, gespielt von Lupita Nyong’o, die nicht nur wunderbar Ukulele spielen kann, sondern auch die Zombies in Schach hält. Witzig war der Auftritt von Josh Gad, bekannt aus The Book of Mormon, als verbitterter Kinderentertainer. (Gab es in Filmen jemals Kinderentertainer, die hinter der Fassade nicht komplette Vollpfosten sind?)

Der Film ist eine Mischung aus Rom-Com und Zombiefilm, erfindet das Genre zwar nicht neu, hat aber ein paar lustige Ideen. Mit nur 90min Laufzeit ist Little Monsters ideal dafür, wenn man Lust auf einen kurzweiligen Film ohne Ansprüche hat.

[Buch] Zwanzigtausend Reiseleiter

Markus Barth ist Schuld daran, dass ich jetzt ernsthaft darüber nachdenke auf ein Wohnmobil zu sparen. 2017 hat er Mann und Hund eingepackt und ist vier Monate quer durch 12 europäische Länder getourt. Mit dabei: seine Facebook-Follower, die ihn mit Tipps fütterten.
Ich hab’s sonst nicht so mit Reiseberichten, weil sich alles etwas gestelzt und beschönigt anhört. Nicht so bei Markus Barth, der auch in epischer Bandbreite von seinem Muschel“genuß“ erzählen kann. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Reisebericht und dem typischen Humor des Kabarettisten, der natürlich noch besser durchkommt, wenn man das Hörbuch hört. Es ist keine Aufzählung an must-see Orten, sondern sprüht vor Freude an neuen Entdeckungen, egal ob sie nun positiv oder auch negativ sein mögen (ich hatte tschechische Menschen nicht als so wortkart in Erinnerung…). Mein perösnliches Highlight ist natürlich, dass auch Bärbel, der Hund, mit dabei war, was natürlich nur noch mehr meine Idee gefüttert hat auch so einen Urlaub zu machen. Absolust empfehlenswerte und kurzweilige Lektüre für alle Freund:innen von Europa. (Hier zu bestellen bei BoD, das Hörbuch gibt es kostenlos auf Spotify, but support the artist)

[Film] Professor Marston and the Wonder Women

Bei dem 2007 erschienen semi-biographischen Drama führte Angela Robinson Regie. Der Film handelt von dem Psychologieprofessor William Marston, dem Schöpfer von Wonder Woman, seiner Frau Elizabeth Marston, ebenfalls Psychologin, und der Studentin Olive Byrne. Die drei lernen sich 1928 am Radcliff College kennen, das damals der „weibliche Ableger“ des ehemaligen Männercolleges Harvard war. Sie arbeiten gemeinsam an einem Lügendetektor und beginnen eine polyamörose Beziehung. Die Frauen und das gemeinsame Eintauchen in die Welt der Fetischkleidung inspirieren Marston zu Wonder Woman.

Über Wonder Womans Entstehungsgeschichte wusste ich bis dato gar nichts und hatte keine Ahnung, welche Inspirationen ihrer Figur zu Grunde liegen. Insofern leistet der Film spannende Aufklärungsarbeit für alle Fans der Figur. Die Geschiche über die polyamouröse Beziehung und den Kampf der Frauen in einer männerdominierten Wissenschaft gaben dem Film noch weitere interessante Ebenen. Wobei man bedenken muss, dass die polyamouröse Beziehung vermutlich so nie stattfand, zwischen den Frauen soll laut Elizabeths Enkelin eine tiefe Freundschaft, aber keine Liebesbeziehung bestanden haben. Anderswo liest man, dass Marston seine Frau gezwungen habe, die Dreiecksbeziehung zu akzeptieren.

Alles in allem ist Professor Marston ein durchaus empfehlenswerter Film, nicht nur für Fans von Wonder Woman.