Vier erfolgreiche upper class Frauen treffen sich seit 30 Jahren regelmäßig zum Buchclub, bei dem gefühlt eher getrunken und geplaudert, als über die Bücher diskutiert wird. Als sie zum Spaß und natürlich voll ironisch Fifty Shades of Grey lesen, entscheiden sie sich, ihr Leben etwas aufzupeppen. Die eine hatte seit 15 Jahren kein Date mehr, die andere ist frisch verwitwet, die dritte traute sich noch nie eine ernsthafte Beziehung zu und die vierte empfindet ihre Ehe als zu verstaubt. Keine Sorge, das ist kein Film darüber, wie sie alle von Fifty Shades inspiriert ihre kinky Seite entdecken, sondern eine recht harmlose Rom-Com mit prominenter Besetzung (u.a. Jane Fonda, Diane Keaton, Andy Garcia und Don Johnson).
Old people Serien wie Grace & Frankie und The Kominsky Method sind genau mein Ding, da reiht sich Book Club gut ein. Der Film ist keine Meisterleistung, aber hat mich gut unterhalten, ohne dass ich mich allzu sehr darauf konzentrieren musste. Ideal für die ruhige Winterzeit.
[Film] The Cured
Der Film The Cured ist eine internationale Co-Produktion, spielt in Irland und ist 2017 erschienen. Wovon er handelt? Einige Jahre nachdem ein Virus ausgebrochen ist, das Menschen in Zombies verwandelte, gibt es ein Heilmittel. Leider wirkt es nicht bei allen und selbst bei den Geheilten bleiben die traumatischen Erinnerungen an ihre Zeit als Zombies zurück. Und natürlich kann auch die restliche Bevölkerung nicht so ganz vergessen, wie sie damals durch die Gegend wüteten. Abbie (gespielt von Ellen Page) versucht es, sie weiß, dass die Infizierten nicht anders konnten und von ihrer Krankheit gesteuert waren. Daher nimmt sie den frisch geheilten Bruder ihres verstorbenen Manners bei sich auf.
Die Prämisse erinnert an die britische Serien In the Flesh, wo die Untoten ebenfalls wieder zu einem „normalen“ Leben zurückkehren sollen, die Serie wurde leider nach 2 Staffeln abgesetzt. Auch das Thema von The Cured konnte wohl nicht so zünden, der Film hat nicht so gute Bewertungen. Was ich in dem Fall ungerechtfertigt finde, The Cured ist solide gemacht, hat interessante Ideen und wirft gute Fragen auf.
(Info: Es gibt ein paar Jump-Scares, für das Genre sehr wenig Gore.)
[Buch] Die Ladenhüterin
„Konbini ningen“ der mit diversen Literaturpreisen ausgezeichneten Autorin Sayaka Murata ist 2016 erschienen, 2018 erstmals in englische Übersetzung.
Keiko Furukura war schon immer eine Außenseiterin, sie versteht die Menschen und ihre Gepflogenheiten nicht. Während ihrer Studienzeit fängt sie als Aushilfe in einem Supermarkt, einem Konbini an. Die strikten Regeln und Verhaltensvorgaben sagen ihr zu, vom Menschen wird sie zur Konibi-Aushilfe und geht in diesem Selbstbildnis auf. Bis einiges Tages der ruppige Shihara in dem Konbini als Aushilfe anfängt.
Derzeit greife ich am liebsten zu kurzen Romanen, da kam mir die Ladenhüterin mit 145 Seiten gerade recht. Das Buch liest sich angenehm, auch wenn ich deutsche Übersetzungen aus dem Japanischen oft komisch finde, aber im Original lesen kann ich es leider nicht. Keiko Furukura ist eine spannende Figur, die man sicherlich irgendwo auf dem autistischen Spektrum verorten kann. Mimik, Gestik, Small Talk, alles ist für sie harte Arbeit, für die das Leben keine Anleitung liefert. Da ist es verständlich, dass Keiko im Konbini sich wohl und sicher fühlt, nicht nur wegen der strikten Vorgaben, sondern auch weil sie lernt Verhaltensweisen von Kolleginnen zu kopieren. Bis eben jener Shihara auftaucht und ihr Konzept etwas aus den Fugen gerät. Die Ladenhüterin hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Übersetzung für mich gewöhnungsbedürftig ist. Und keine Sorge, es ist keine Liebesgeschichte.