[Film] Let it snow

Oder auch unter „Tage wie diese“ (2019) bei Netflix zu finden. Was in der Teenager-Romanze passiert: Julie trifft unerwartet einen großen Popstar, der sie einen Tag lang in ihr Kaff begleitet. Tobin versucht seiner besten Freundin Duke (gespielt von Kiernan Shipka, bekannt aus Mad Men und Sabrina) seine Gefühle zu gestehen. Dorrie hat mit Kerry rumgemacht und sich verliebt, Kerry lässt sie nun aber eiskalt abblitzen. Währenddessen versucht Keon eine große Party zu organisieren.

Es passiert nichts überraschendes, man hat das Gefühl alle Geschichten und tropes zu kennen. Let it snow ist nicht langweilig, aber es fehlt der Biss und so plätschert der Film mit einem gut ausgewählten Cast dahin. Ideal für die Weihnachtszeit oder wenn man etwas während der Hausarbeit laufen lassen will.

[Serie] The Witcher

Spoiler für Staffel 1.
Die erste Folge fand ich mittelmäßig und war etwas irritiert, dass das die Einleitung zu dieser so mit Begeisterung empfangenen Serie sein sollte. Im Nachhinein finde ich es genau richtig, dass die erste Folge so gestaltet wurde, der Fall Cintras vorweg genommen wurde und man sich so darauf konzentrieren konnte, wie die Hauptcharaktere mit diesem Event verbunden sein könnten. Mit jeder Folge fand ich die Serie deutlich besser, den „Twist“ dieser Staffel mit den zu unterschiedlichen Zeiten stattfindenden Timelines schön eingeführt und aufgelöst, ohne, dass dieser zu viel Raum einnahm, denn das erzählerische Highlight war eindeutig als sich Geralt und Ciri endlich fanden (Bill Adama und Kara Thrace Vibes bei mir <3)

Für mich hatte die Serie am Ende genau die richtige Mischung zwischen klassischer, teils auch klischeehafter Fantasy und neuen Elementen. Schön finde ich, dass The Witcher auch von osteuropäischer Mythologie (Kikimora, Striga) beeinflusst ist und die Drehorte teilweise in Bulgarien und Polen sind. Die Dynamik zwischen Geralt und Jaskier (polnisches Wort für Hahnenfuß, also die giftige Pflanze mit den gelben Blüten, die sich ziemlich hartnäckig verbreiten kann…) nimmt Ernsthaftigkeit und Pathos raus, worunter sonst Erzählungen mit Manly-Man Figuren leiden.

Als in der ersten Folge das Hologramm-Playboy Mansion des alten Magiers Stregobor gezeigt wurde, fürchtete ich unnötige Boobfestivals wie bei Game of Thrones und war schon tierisch genervt. Zum Glück wurde es dann nicht wie bei Game of Thrones. Man merkte, dass mit Lauren Schmidt Hissrich eine Frau die Macherin der Serie ist und das war wirklich sehr erfrischend. Mit den weiblichen Charakteren bin ich sehr zufrieden, die starke, aber auch irgendwie gebrochene Yennefer („I want everything“, yeah me too) oder Ciri, die mal ängstlich, mal stark und mal furchteinflößend ist.

Vielleicht musste es ein shitty Game of Thrones geben, damit Serien wie The Witcher eine Chance haben und es besser machen können. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber ich bin ganz zuversichtlich, dass die Serie sich nicht zu einem ähnlichen Desaster entwickelt, zumal sie den schwersten Schritt (mehrere Kurzgeschichten halbwegs sinnvoll vereinen) schon geschafft hat und es nun geradliniger weitergeht.

[Film] The Babysitter

Auf Netflix kann man die 2017 veröffentlichte Horrorkömodie The Babysitter sehen, der Regisseur MgG dürfte einigen vom dem wenig überraschenden, etwas trashigen Netflixfilm Rim of the World bekannt sein. Der Plot von The Babysitter ist schnell erzählt: die äußert heiße Bee passt über ein Wochenende auf den zwölfjährigen Cole auf. Der Junge möchte wissen, was Bee eigentlich treibt, wenn er schon lange im Bett ist. Es ist nicht ganz das, was er sich vorstellte: Bee ist Anführerin eines satanistischen Kults.

The Babysitter ist ganz eindeutig ein Splatterfilm, der viele Klischees mitnimmt und stellenweise auf den Kopf stellt. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Aber der Film täuscht auch nie vor, dass er etwas anderes als reine Splatterunterhaltung sein möchte und das gelingt vor allem dank Samara Weaving als blutrünstige Babysitterin Bee. Daher, wer nicht viel mehr als einen lustigen Splatterfilm erwartet, wird zumindest unterhalten werden.