[Film] The Power of the Dog

Der 2021 erschienene Film The Power of the Dog von der Regisseurin Jane Campion erhielt 12 Nominierungen für den Oscar 2022, u.a für den besten Film, sowie für Beste Darstellung für Benedict Cumberbatch und Kirsten Dunst. Nominierungen für den Oscar sind oft kein Indikator für einen guten Film, aber in diesem Fall absolut berechtigt.

Der Film spielt im Jahr 1925 in Montana. Die zwei Brüder Phil (Benedict Cumberbatch) und George (Jesse Plemons) betreiben eine erfolgreiche Ranch. Eines Tages heiratet der eher sensible George die Witwe Rose (Kirsten Dunst), was seinem Bruder Phil – den man getrost als raues Arschloch bezeichnen kann – gar nicht passt, er überzieht sie und ihren älteren Sohn aus erster Ehe mit Spott und Häme.

Eigentlich würde ich keinen Western freiwillig einschalten, aber bei der Besetzung und einer weiblichen Regisseurin* habe ich eine Ausnahme gemacht und es nicht bereut. The Power of the Dog ist ein exzellentes Psychodrama, insbesondere Cumberbatchs Performance sehr herausragend. Am besten liest man nichts über den Film, um sich nicht zu sehr zu spoilern.

*Da ich kaum Filme von Frauen gesehen habe, halte ich explizit Ausschau nach Filmen von Frauen. Hat schon bei Büchern zu vielen tollen Entdeckungen geführt.

[Film] The Lost Daughter

Der Film The Lost Daughter von der Regisseurin Maggie Gyllenhaal ist 2021 erschienen und handelt von der britischen Professorin Leda Caruso, die sich für einige Wochen eine Ferienwohnung auf einer griechischen Insel mietet. Ihre Ruhe wird gestört von dem Einmarsch einer Großfamilie aus New York, in deren Dynamiken Leda schnell reingezogen wird.

Die Rolle der Leda ist mit Olivia Colman perfekt besetzt. Es fällt schwer Ledas Charakter genau einzuschätzen, einerseits sympathisch, andererseits irgendwie kühl und bissig. Als sie einem Kind eine Puppe klaut, entfaltet sich durch Rückblicke Ledas Vergangenheit und ihr Kampf mit ihrer Mutterrolle.

Eine spannende Charakterstudie mit einem gesellschaftlich relevanten Themen. Das Thema „Kinder haben“ ist nicht meins, aber dank des exzellenten Casts hat mich der Film trotzdem gut unterhalten und schnell eingesogen in die Geschichte.

[Buch] The Testaments

The Testaments von Margaret Atwood ist die Fortsetzung zu Handmaid’s Tale und spielt 15 Jahren nach diesen Ereignissen. Atwood hat das Buch in Koordination mit den Serienproduzenten geschrieben, damit die beiden Plots aufeinander abgestimmt sind. In The Testaments geben drei Frauen ihre Zeugenberichte ab: Daisy, eine Teenagerin, die in Kanada lebt, Agnes, eine Teenagerin in Gilead und Aunt Lydia, die wir aus der Serie bzw. aus dem Prequel kennen. Aunt Lydias Geschichte wurde laut Atwood sehr von Ann Dowds Performance in der Serie geprägt. Hier lohnt es sich, zum Hörbuch zu greifen, weil Ann Dowd auch Lydias Zeugenbericht vorliest.

Mir hat The Testaments richtig gut gefallen, es schließt sich perfekt an die Serie an (man sollte aber zumindest Staffel 2-3 schon gesehen haben), ohne viel zu spoilern. Gerüchteweise soll The Testaments auch als Serie verfilmt werden, das fände ich großartig, zumindest wenn Ann Dowd Aunt Lydia wieder spielt.